Wir schreiben das Jahr 1879: Nach einer langen Wanderschaft quer durch die Schweiz, Italien und Ungarn entscheidet sich Johannes Wilhelm Ruppert dazu, in Hamburg als Zimmermeister ansässig zu werden. Gemeinsam mit seiner Frau und den drei Kindern lebt er damals im noch dörflichen Hamburger Vorort Eppendorf.
Am 1. März 1892 begründet Johannes Wilhelm Ruppert mit der Übernahme des Zimmerergeschäfts des Architekten Christian Muxfeld, ein Generalunternehmen für Bauprojekte
Durch das schnelle Wachstum der Stadt Hamburg und die abgeschaffte Torsperre wird Eppendorf im Jahr 1894 zum Stadtteil Hamburgs ernannt. Viele Handwerker und Gewerbetreibende kommen in den neuen Stadtteil und lassen sich durch das Unternehmen Ruppert moderne Etagenhäuser auf Ihren Grundstücken bauen.
Johannes Wilhelm Ruppert selbst, baut auf seinen Grundstücken vor allem Wohnhäuser, verkauft diese nach Fertigstellung und nutzt den Ertrag um weitere Projekte finanzieren zu können. Mit Ausnahme des Grundstücks in der Eppendorfer Landstraße 89. Hier errichtet er ein Etagenhaus, dass er im Jahr 1900 mit seiner Familie bezieht. Es besteht auch heute noch als Unternehmens- und Familiensitz.
Mit Beginn des 1. Weltkriegs werden die regen Bautätigkeiten jedoch unterbrochen. Aber um seinem Sohn, Alfred Ruppert, nach dem Krieg einen Neubeginn zu ermöglichen, erwirbt J. W. Ruppert frühzeitig einige Bauplätze an der Kellinghusenstraße, der Kunhardtstraße und dem Faaßweg.
Die drohende Inflation setzt dem bisherigen Verkaufen der neuerrichteten Häuser allerdings ein baldiges Ende. So entwickelt sich das Baugeschäft mit Beginn der zwanziger Jahre zu einem Wohnungsunternehmen. Die Verwaltung des Bestands übernimmt kurzerhand Alfreds Schwester Martha.
Die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise bringt die Bautätigkeit dann fast vollständig zum Erliegen. Zu diesem Zeitpunkt widmete sich Alfred Ruppert aber bereits dem Bau von mittelständischen Wohnhäusern. Gemeinsam mit seinem Vater beginnt er die Bebauung der Grundstücke in der Kunhardtstraße mit Wohnhäusern.
Im Jahre 1933 ist es dann soweit, Alfred Ruppert übernimmt das Bauunternehmen seines Vaters.
Am 3. Mai 1945 erliegen dann 295.654 Wohnungen den Trümmern des 2. Weltkriegs. Dies entspricht gut zwei Dritteln des damaligen gesamten Wohnungsbestandes der Stadt.
Im Jahr 1953/54 beginnt Heinz Ruppert, Sohn von Alfred Ruppert, mit dem Neubau der Wohnhäuser an der Schottmüllerstraße, seine Karriere als Architekt und Unternehmer. Bis 1967 errichtet er einige weitere Wohnhäuser und führt auch den Umbau der Häuser in der Kellinghusenstraße und dem Faaßweg durch. Ab 1961 widmet er sich verstärkt dem Bau von Bürohäusern, sodass sich die Firma Ruppert in ein Wohnungs- und Gewerbebauunternehmen wandelt.
Neue unternehmerische Ideen zur künftigen Innenstadtentwicklung veranlassen Heinz Ruppert dazu, das Grundstück Große Bleichen 21 zu kaufen – die heutige GALLERIA Passage.
1979 kann er dann die Schweizer Architekten Trix und Robert Haussmann dafür gewinnen, gemeinsam mit seinen Söhnen Joachim und Christian Ruppert das Projekt Einkaufspassage zu entwickeln.
Nachdem ihr Vater 1982 plötzlich verstirbt, treten die heutigen Geschäftsführer Joachim und Christian Ruppert in das Unternehmen ein und können am 03. März 1983 die fertiggestellte Galleria Passage eröffnen.
Ab 1983 wird unter Führung der Brüder erstmals der eigene Bestand ausgebaut und umfassend saniert. So kommt es, dass auch der Bürobetrieb von der Kontorbaracke in der Schottmüllerstraße im Juli 1990 in die Eppendorfer Landstraße 89 übersiedelt. Mit diesem Umzug steigt nun auch der jüngste Bruder, Jens Ruppert, in die nunmehr 4. Generation des Familienunternehmens ein.